Ein Streifzug durch die Cabarets
Äußerlich wie ein zweites Wien der Ringstraßenzeit, war Budapest eine elegante lebenslustige Millionenstadt. Sie wurde zum Anziehungspunkt für Künstler aus der ganzen Monarchie. Auf Unterhaltungsebene prägte ein steter und fruchtbarer künstlerischer Austausch die Beziehung dieser beiden Städte. "Budapest" stand für Weltoffenheit und erstklassige Unterhaltungskultur. Nicht zufällig nannte sich eine der erfolgreichsten und langlebigsten Unterhaltungsetablissements in Wien "Budapester Orpheumgesellschaft".
Grotesktänzer, Komiker, Volkssängerinnen, Diseusen, Literaten und Kabarettkünstler präsentierten abwechselnd in Wien und Budapest ihre neuesten Schlager und Schöpfungen. Josef Modl, genannt "der fidele Peperl", Heinrich Eisenbach, der Jargonvirtuose und Géza Steinhardt, der seine Couplets in einer Mischung aus Jiddisch, Ungarisch und Deutsch vortrug, sind nur einige der Stars dieser Zeit.
Ös Budavár in Wien ist ein Streifzug durch die Varietés, Cabarets und Konzerthallen der beiden Hauptstädte und erzählt die Geschichte eines aufregenden künstlerischen Austausches. Erleben sie in Ös Budavár in Wien die außergewöhnliche Julia Mach in ihrem Jugendstiltanz "Morgenstimmung", die erotisierende Diseuse Elena Schreiber mit Liedern von Hermann Leopoldi und Emmerich Kálmán, sowie Stefan Fleischhacker in vollendeter Virtuosität als letzten lebenden ungarischen Kunstpfeifer Jean-Jacques Brume du Nord. Der Stimmparodist Martin Haidinger liest Heinrich Eisenbach und Peter Hammerschlag. Georg Wacks präsentiert mit seinem großen chassidischen Volkstanzensemble den legendären jüdischen Tanz "Nach Großwardein". Am Klavier spielt Christina Renghofer traurige pannonische Weisen.
Konzeption: Georg Wacks
Kostüme und Ausstattung: Stefan Fleischhacker
Mitwirkende: Julia Mach, Elena Schreiber, Stefan Fleischhacker, Martin Haidinger, Georg Wacks
Klavier: Christina Renghofer
Das Programm entstand im Auftrag des Österreichischen Theatermuseums und dem Collegium Hungaricum Wien.